Die Geschichte der Festung Mainz 1620 bis 1918

Die Festung Mainz auf einer etwas ungenauen Voglansicht um 1845

Die Geschichte von Mainz ist stark geprägt worden durch das Militär. Bereits die Entstehung des römischen "Mogontiacum" war erst durch die Errichtung eines Legionslagers um 13/12 v. Chr. auf dem Kästrich möglich geworden. Von 1620 bis 1918 schließlich war Mainz Festungsstadt und Garnisonsstandort. Vier verschiedene Befestigungslinien wurden in diesen 300 Jahren um Mainz angelegt. Angefangen von der bastionären Stadtbefestigung, über die barocken Forts, die Militärbauten der Bundesfestung bis hin zu den modernen Bunkern des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Die Einzwängung der Stadt durch die Festungswerke und die zeitweise starke Garnison forderten ihren Tribut: für den Festungsbau mussten die Einwohner ihre Wohnungen räumen oder verloren ihre Grundstücke; die Stadt wurde bei Belagerungen mehr in Mitleidenschaft gezogen als die eigentlichen Festungswerke. Truppen unterschiedlicher Herkunft kamen und gingen. Auch wurde Mainz in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Anforderungen einer wachsenden Bevölkerung und der zunehmenden Industrialisierung nicht gerecht. Erst mit dem Versailler Vertrag 1918 wird Mainz endgültig von der Festung befreit.

Mainz und das Militär gehören daher untrennbar zusammen - das stellte auch schon Johann Wolfgang von Goethe fest: "Der Bewohner von Mainz darf sich nicht verbergen, dass er für ewige Zeiten einen Kriegsposten bewohnt: alte und neue Ruinen erinnern ihn daran". [Weiter zum Kapitel "Mogontiacum"]

Literaturhinweis

Falck, Ludwig: Die Festung Mainz. Das Bollwerk Deutschlands - "Le boulevard de la France". Eltville 1991.