DBU bewilligt Pilotprojekt auf der Zitadelle
Ende vergangenen Jahres stellte die Stadt Mainz auf Betreiben der Initiative Zitadelle Mainz e.V. einen Antrag bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf Förderung eines Pilotpojektes an der Mainzer Zitadelle: im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, wie das marode historische Mauerwerk ökologisch verträglich saniert werden kann. Das Projekt wurde nun von der DBU positiv bewertet und bewilligt, was eine Förderung von 100.000 € mit einschließt.
Die Mainzer Zitadelle ist eines der bedeutensten Baudenkmäler in Mainz. Seit 1986 steht aber zudem der Zitadellengraben und weite Teile des Walls unter Landschaftsschutz. Denn die Zitadelle beherbergt auch eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, die z.T. vom Aussterben bedroht sind. In den unterirdischen Gängen der Bastion Drusus verbringen sogar Fledermäuse ihren Winterschlaf. Teilweise schädigen aber Pflanzen (insbesondere Bäume und Efeu) das Mauerwerk, so dass die Zitadellenmauern in ihrem Bestand akut gefährdet sind. Basierend auf den Erfahrungen mit der bayrischen Festung Rosenberg in Kronach (auch ein DBU-Projekt), soll eine "ökologische Mauersanierung" durchgeführt werden. Damit will man sowohl den denkmalpflegerischen als auch den naturschutzrechtlichen Belangen gerecht werden.
Das Pilotprojekt "Ökologische Mauersanierung" an der Mainzer Zitadelle ist auf zwei Jahre begrenzt und wird im Sommer diesen Jahres beginnen. Das Projekt wird in einem 7000 m² großen Areal im vorderen Graben und auf Teilen der Bastion Germanicus durchgeführt. Aufgrund der durch das Projekt gewonnenen Erfahrungen ist beabsichtigt nach dessen Abschluss mit der Sanierung der kompletten Zitadellenmauer zu beginnen.
Das Projekt hat einen Gesamtkostenrahmen von 200.000 €, davon stellt die Hälfte die Stadt Mainz, die andere Hälfte wird von der DBU beigesteuert. Die Initiative zum Antrag kam von der IZM: sie hatte sich im Herbst vergangenen Jahres intensiv darum bemüht, dass die Stadt Mainz einen solchen Antrag stellt.
Nachricht vom 20.01.2006